20.05.2006

US-Marine versenkt ausgedientes Schiff

Entsorgung eines Flugzeugträgers als "künstliches Riff"

(WD) Der US-amerikanische Flugzeugträger "USS Oriskany" wurde am 17. Mai 2006 vor Pensacola im Golf von Mexiko versenkt. "Es soll eine fruchtbare Umgebung für Fische und andere Meerestiere werden", erklärte Lawrence Jones, verantwortlicher Projektleiter der US-Marine. Auch eine neue Attraktion für Taucher soll das Schiffswrack werden.

Die US-Umweltbehörde EPA hatte nach anfänglichen Bedenken im Februar 2006 einer Versenkung des 32.000 Tonnen-Schiffes zugestimmt. Die festen Reste von PCB (polychlorierte Biphenyle) stellen nach Ansicht der EPA kein "inakzeptables Risiko für die Umwelt und die menschliche Gesundheit" dar. Zu diesem Ergebnis kam die EPA nach Auswertung der Informationen, die die US-Marine mit ihrem Antrag auf Entsorgung geliefert hatte. Andere giftige Materialien wie Asbest, Öl und Farben seien aus dem Flugzeugträger bereits entfernt worden.

"Wir freuen uns, dass wir mit der Marine und dem Staat Florida beim Umweltschutz zusammenarbeiten und dieses Projekt voranbringen können", verkündete die EPA in einer Presseerklärung vom 15. Februar 2006. Die EPA sei außerdem dabei, ein allgemeines Zulassungsverfahren für die Entsorgung von Schiffen mit festen PCB-Rückständen durch Versenken zu entwickeln. Die EPA bezeichnet diese Art der Entsorgung allerdings nicht als "Versenken", sondern als "reefing" (zum Riff machen).

Die Oriskany war von 1945 bis 1976 im Dienst der US-Marine und im Korea- und Vietnamkrieg eingesetzt.



zu den letzten Kurzmeldungen



Hauptseite Verzeichnis der Kurzmeldungen